Pressemitteilung:
Transportaufkommen österreichischer Unternehmen im Straßengüterverkehr verringerte sich 2020 um 6,6% auf 375,6 Mio. t
Wien, 2021
"Im Corona-Jahr 2020 hat sich das Transportaufkommen österreichischer Unternehmen auf der Straße um 6,6% verringert, nachdem es in den Jahren davor kontinuierlich gewachsen war. Der Rückgang entsprach damit dem pandemiebedingten Einbruch der Wirtschaftsleistung, die ebenfalls um 6,6% zurückgegangen ist", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Mit 27,3 Millionen beladenen
Fahrten (2019: 30,1 Mio.) wurde im Jahr 2020 eine Transportleistung
von 26,0 Milliarden Tonnenkilometer (Mrd. tkm) erbracht, was einer Abnahme
um 1,9% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Außerhalb Österreichs
verringerte sie sich um 4,5% auf 7,3 Mrd. tkm. Damit entfiel auf die
Inlandstrecke mit 18,7 Mrd. tkm
Stärkste Abnahme des Transportaufkommens im zweiten Quartal
Betrachtet man die unterjährige
Entwicklung des Transportaufkommens nach Quartalen, so ergibt
sich folgendes Bild: Im 1. Quartal 2020, zu Beginn der Corona-Krise,
reduzierte sich die Tonnage um 5,5% auf 75,5 Mio. t. Der mit
Größter Anteil der Beförderungsmenge im Inlandverkehr auf Strecken bis zu 80 Kilometern
Im Inlandverkehr verringerte
sich das Transportaufkommen 2020 mit
einem Minus von 7,6% bzw. 28,8 Mio. t auf 348,5 Mio. t deutlich. Der Anteil
der gesamten Tonnage, die durch österreichische Unternehmen im Inlandverkehr
befördert wurde, lag damit bei 92,8% (2019: 93,8%), wovon wiederum
293,1 Mio. t (Anteil: 84,1%;
In den mengenmäßig weniger bedeutenden Verkehrsbereichen
war die Entwicklung unterschiedlich. Im grenzüberschreitenden Empfang
lag das Transportaufkommen mit 9,6 Mio. t um 3,5% unter dem Vorjahresniveau
und auch im Transitverkehr kam es zu
einer Abnahme
Rückgänge in Fuhrgewerbe und Werkverkehr
Das Transportaufkommen der fuhrgewerblichen Unternehmen lag mit 203,2 Mio. t um 7,9% unter dem Vorjahreswert, bei den im Werkverkehr tätigen Unternehmen wurde eine Abnahme um 5,0% auf 172,3 Mio. t verzeichnet. Auf die fuhrgewerblichen Unternehmen entfielen somit 54,1% und auf den Werkverkehr 45,9% der Gesamttonnage des Berichtsjahres 2020.
Große Abnahme bei der Güterabteilung "Steine, Erden, Bergbauerzeugnisse; Torf"
Bei der mengenmäßig am häufigsten beförderten
Güterabteilung der NST 2007 "Steine, Erden, Begbauerzeugnisse;
Torf" kam es 2020 zu einer Abnahme um 32,9 Mio. t
Zunahmen wurden hingegen bei den Güterabteilungen
"sonst. Mineralerzeugnisse" um 21,2% bzw. 11,2 Mio. t auf 64,1 Mio. t
und "Sekundärrohstoffe; Abfälle" um 71,4% bzw. 10,0 Mio. t
auf 24,0 Mio. t beobachtet. Auch Güter der Abteilung "Land- und
Forstwirtschaft; Fischerei" wurden mit 32,4 Mio. t
Weitere Informationen zum Straßengüterverkehr finden Sie auf unserer Webseite.
Methodische
Informationen, Definitionen:
Transportaufkommen: Menge der beförderten
Güter in Tonnen.
Transportleistung: Produkt aus Transportaufkommen
und der zurückgelegten Wegstrecke in Kilometern.
Die Erhebungsform ist eine kombinierte
Zeit- und Fahrzeugstichprobe. Die ausgewählten Kraftfahrzeuge eines
Fahrzeughalters erhalten dabei dieselbe Berichtswoche zugewiesen, sodass
dieser maximal einmal pro Quartal für eine Berichtswoche meldepflichtig
ist. Die Auswahl der Kraftfahrzeuge (Lastkraftwagen mit zwei und mehr
Tonnen Nutzlast bzw. Sattelzugmaschinen) erfolgte bis inklusive 2015
gesondert für jedes Quartal. Seit dem Berichtsjahr 2016 erfolgt die
Stichprobenziehung einmal jährlich, wobei es im Falle von Ausfällen
quartalsweise zu Ergänzungen kommt. Durch die neue Vorgehensweise wird
der Stichprobenfehler deutlich verringert.
Die NST 2007 ist das anzuwendende Einheitliche
Güterverzeichnis für die Verkehrsstatistik, welches mittels
Verordnung (VO (EG) Nr. 1304/2007) am 1. Jänner 2008 auf EU-Ebene in
Kraft getreten ist. Weitere Informationen zu dieser Klassifikation finden
sich auf unserer Webseite.
Ab 2012 basiert die Kilometerberechnung auf einer aktualisierten
Distanzmatrix, die im Jahr 2015 einer erneuten Überarbeitung unterzogen
wurde. Details zur Neukilometrierung sowie Vergleichsrechnungen der
Tonnenkilometer für die Jahre 2010 und 2011 können dem Artikel "Fahrzeugkilometer
– Aktualisierung der Streckenberechnung im Straßengüterverkehr"
(Karner T., Scharl S. und Kowarik A.) in den Statistischen Nachrichten,
Heft 5/2013, entnommen werden.
Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion
Unternehmen, Statistik Austria:
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