Pressemitteilung:
139 Verkehrstote bei Alleinunfällen im Jahr 2020; zwei Drittel aller Alleinunfälle von Lenkerinnen bzw. Lenkern einspuriger Fahrzeuge verursacht
Wien, 2021
Fahrräder und Motorräder bzw. Mopeds dominieren Alleinunfälle
Wurde 2020 ein Unfall von einer Fahrradfahrerin bzw.
einem Fahrradfahrer verursacht, war dieser zu 68% ein Alleinunfall (2019:
64%). 16 Fahrradlenkerinnen bzw. -lenker wurden dabei getötet, während
sich
Unfälle mit zwei Beteiligten: Pkw häufigste Unfallverursacher
War im Jahr 2020 ein Pkw auf Österreichs Straßen in einen Unfall mit einem anderen Verkehrsteilnehmer involviert, so verursachte er diesen auch in 65% der Fälle. Dies ist der höchste Wert aller Verkehrsarten, ähnlich hoch liegt nur der Anteil bei den Lkw mit 64%. Den geringsten Anteil weisen Fußgängerinnen und Fußgänger auf: Bei 30% der Unfälle, an denen diese beteiligt waren, verursachten sie diese auch. Fahrräder liegen mit 31% nur knapp darüber (siehe Tabelle 2).
Klar erkennbar ist zwar die Tendenz, dass die vulnerablen Verkehrsarten seltener unfallverursachend sind. Trotzdem wird einer von vier Unfällen zwischen Pkw und Fußgängerinnen bzw. Fußgängern auch von letzteren verursacht. Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sind in 28% der Unfälle zwischen einem Fahrrad und einem Pkw unfallverursachend, während Lkw im Falle eines Unfalls mit einem Pkw in 59% der Fälle unfallverursachend sind. Kommt es wiederum zu einem Unfall zwischen einem Lkw und einem Fahrrad, so ist in 77% der Unfälle die Lenkerin bzw. der Lenker des Lkw unfallverursachend (siehe Grafik).
Innerhalb der Unfälle mit zwei Beteiligten machen Unfälle zwischen zwei Pkw die größte Gruppe aus. Sind Pkw schuldlos in einen Unfall verwickelt, so passiert dies in 64% der Fälle in einem Unfall mit einem weiteren Pkw, mit großem Abstand gefolgt von Unfällen, bei welchen die Lenkerin oder der Lenker eines einspurigen Kraftrads Unfallverursacher ist (11%).
Unfallverursacher sind mehrheitlich männlich und jung
Zwei von drei Unfallverursachern waren 2020 Männer (67%). Bei den Verunglückten lag der Anteil der männlichen Verkehrsteilnehmer bei 57%, womit Männer prozentuell häufiger Unfälle mit Personenschaden verursachen als dabei verunglücken.
Die Auswertung nach Altersklassen zeigt den hohen Anteil junger Unfallverursacher am Unfallgeschehen. Die größte Gruppe war mit Abstand jene zwischen 15 und 24 Jahren mit einem Anteil von 22% an den Unfallverursachern. Den kleinsten Anteil mit 1% wies die Gruppe der über 84-Jährigen auf.
Detaillierte Ergebnisse und weitere Tabellen finden Sie in der Publikation "Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden 2020" (PDF, 2 MB), die auf der Webseite von Statistik Austria zum Download bereit steht.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Seit 2012 werden Straßenverkehrsunfälle
mit Personenschaden durch die Polizeiorgane elektronisch erfasst. Über
eine Schnittstelle werden die notwendigen Daten an Statistik Austria
übermittelt.
Ein Straßenverkehrsunfall mit
Personenschaden liegt vor, wenn infolge des Straßenverkehrs
auf Straßen mit öffentlichem Verkehr Personen verletzt oder getötet
wurden und daran zumindest ein in Bewegung befindliches Fahrzeug beteiligt
war.
Als Verunglückte zählen Personen,
die bei und in Folge eines Unfalles verletzt oder getötet wurden.
Als Verkehrstote gelten Personen, die
entweder am Unfallort oder innerhalb von 30 Tagen, gerechnet ab dem Unfallereignis,
an den Unfallfolgen verstorben sind.
Die Angaben zum "vermutlichen Hauptunfallverursacher"
erfolgen nach Einschätzung der Polizeiorgane, welche die Erhebung des
Unfalles vornehmen. Die Erfassung dieses Merkmals ist obligatorisch,
jedoch ist es auch möglich, einen Unfall mit mehr als einem Unfallverursacher
oder keinem Unfallverursacher zu erfassen. Um gut interpretierbare Ergebnisse
zu gewährleisten, wurde daher diesen Analysen jene Masse der Unfälle
(2020: 98,4%) zu Grunde gelegt, die genau einen Unfallverursacher aufweist,
wobei dieser entweder die Lenkerin/der Lenker eines Fahrzeuges oder
Fußgänger sein muss.
Unfälle mit zwei Beteiligten und einem Hauptunfallverursacher 2020: Gegenüberstellung der Verkehrsart des Unfallverursachers sowie des Nichtunfallverursachers
Rückfragen zum Thema beantworten in der Direktion
Raumwirtschaft, Statistik Austria:
Ing. Eveline PFEILER, Tel.:
DI Brigitte ALLEX, Tel.:
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