Die Ergebnisse zum Thema Familie und Arbeitsmarkt zeigen, dass es vor allem Mütter sind, die nach der Geburt eines Kindes die Erwerbstätigkeit unterbrechen und später nur in Teilzeit auf den Arbeitsmarkt zurückkehren. Im Gegensatz zu Frauen wird das berufliche Engagement von Männern oft von der Geburt eines Kindes kaum beeinflusst.
Insgesamt hat sich das Erwerbsverhalten von Frauen in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Der Unterschied zwischen den aktiven Erwerbstätigenquoten von Männern und Frauen zwischen 15 und 64 Jahren verringerte sich seit 1994 von 23,8 Prozentpunkten auf 10,7 Prozentpunkte im Jahr 2021. Leben Kinder im betreuungspflichtigen Alter (bis unter 15 Jahre) im Haushalt, vergrößern sich die Unterschiede in den Erwerbstätigenquoten von Vätern und Müttern. Im Jahr 2021 nahmen 91,0% der Männer und 67,2% der Frauen zwischen 15 und 64 mit betreuungspflichtigen Kindern unter 15 Jahren aktiv am Arbeitsmarkt teil. Diese Differenz in den Erwerbstätigenquoten von Frauen und Männern (23,7 Prozentpunkte) hat sich in den vergangenen Jahrzehnten jedoch wesentlich verkleinert: 1994 betrug der Unterschied 42,1 Prozentpunkte.
Insgesamt hat sich die Erwerbsbeteiligung von Frauen seit 1994 zwar deutlich erhöht, allerdings fast ausschließlich als Folge der Ausweitung von Teilzeitarbeit. Teilzeitarbeit und geringfügige Beschäftigung prägen die Erwerbsbeteiligung vieler Frauen, vor allem jener mit betreuungspflichtigen Kindern. Im Zeitraum zwischen 1994 und 2021 stieg die Teilzeitquote von Frauen mit Kindern unter 15 Jahren von 39,1% auf 72,3% an. Das Arbeitsvolumen von Frauen erhöhte sich somit nicht direkt proportional zum Anstieg der Erwerbstätigenquote.