Handel
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Das Wirtschaftswachstum im Handel (ÖNACE 2008: Abschnitt G) verzeichnete
2020 ein Minus von -4,2%, nachdem in den Vorjahren Zuwächse von 2,0%
(2019) und 4,2% (2018) erreicht wurden. Im Jahr 2019
erwirtschafteten 81.702 Handelsunternehmen (ÖNACE 2008: Abschnitt G) Umsatzerlöse
im Wert von 277,1 Mrd. Euro und beschäftigten rund 687.500 Personen,
wobei mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Einzelhandel zu finden sind, der mit 43.816
Unternehmen (53,6%) und 380.463 Beschäftigten (55,3%) der größte
Arbeitgeber in diesem Bereich war. Der Personalaufwand je unselbständig
Beschäftigtem lag im Handel (ÖNACE 2008: Abschnitt G) im Jahr 2019
bei 42.672 Euro, wobei die Aufwendungen im Großhandel (58.959 Euro)
nahezu doppelt so hoch sind als im Einzelhandel (32.173 Euro).
Konjunkturdaten des Jahres 2020 spiegeln die Auswirkungen
der Corona-Pandemie wieder. Die Zahl der Arbeitslosen stieg nach rückläufigen Zahlen in den Vorjahren
deutlich um 23,1% (2017: -2,6%; 2018: -13,1%; 2019: -5,3%). Die Nutzung
von Informations- und Kommunikationstechnologien im Handel stieg im
letzten Jahr um 5% auf 95,2%. Dies stellt den höchsten Anteil seit
Beginn der Zeitreihe im Jahr 2003 (53,4%) da. Die Entwicklung der Umsätze
der österreichischen Handelsunternehmen war im Jahr 2020 mit -5,3% negativ.
Die Beschäftigten sind im Handel um -1,7% gesunken. Der Großhandelspreisindex ergab für das Jahr 2020 ein Minus von
4,1% auf.
Wenn Sie an aktuellen Konjunkturdaten zu Industrie,
Bau, Handel und Dienstleistungen im Europäischen Vergleich interessiert
sind, dürfen wir Sie auf die Eurostat Webseite zu „Short-term
business statistics“ verweisen.
Einen Überblick aktueller österreichischer
Konjunkturindikatoren finden Sie im Konjunkturmonitor.
Die Handelsunternehmen (ÖNACE 2008: Abschnitt G)
sind traditionell zum überwiegenden Teil klein- und mittelbetrieblich strukturiert. Im Jahr 2019 waren
87,7% (71.671 Unternehmen) aller Handelsunternehmen mit weniger als
10 Beschäftigten tätig. Diese trugen 19,5% zur Bruttowertschöpfung
des Handels bei und boten 26,1% aller Beschäftigten dieses Wirtschaftszweiges
Arbeit. Nur 0,3% der österreichischen Handelsunternehmen beschäftigten
über 250 Mitarbeiter. Diese erbrachten jedoch mit 35,2% der Beschäftigten
der Handelsbranche fast ein Drittel (32,0%) der Bruttowertschöpfung
zu Faktorkosten.
Europaweit (EU-28; siehe: Branchendaten im EU-Vergleich) waren
2018 im Handel
(ÖNACE 2008: Abschnitt G) nahezu 6,2 Mio. Unternehmen tätig, die eine
Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten von 1,4 Bio. Euro erwirtschafteten
und 34,2 Mio. Personen beschäftigten. Der Personalaufwand für die
rund 29,4 Mio. unselbständig Beschäftigten betrug 865 Mrd. Euro. Innerhalb
der EU-28 konnten Umsatzerlöse im Wert von rund 10,4 Bio. Euro erwirtschaftet
werden. Die höchsten Umsatzerlöse erzielte Deutschland mit 2,03 Bio.
Euro, gefolgt vom Vereinigten Königreich (1,69 Bio. Euro) und Frankreich
(1,35 Bio. Euro). Der Personalaufwand pro unselbständig Beschäftigtem
ergab 2018 im EU-Durchschnitt (EU-28) 29.400 Euro, wobei Österreich
mit 41.240 Euro deutlich über diesem Schnitt liegt und sich auch deutlich
vor den Nachbarländern Deutschland (32.900 Euro) und Italien (34.700
Euro) reihen kann.
Bei der Betrachtung der einzelnen Bundesländer (siehe: Branchendaten nach Bundesländern) ergibt
sich folgendes Bild: Im Jahr 2019 war Salzburg mit 11,2 Handelsbetrieben
pro 1.000 Einwohner jenes Bundesland mit der höchsten Dichte an Handelsbetrieben,
gefolgt von Niederösterreich mit 9,6 Betrieben. Schlusslicht sind Wien
und die Steiermark mit 8,5 bzw. 8,8 Betrieben. Hinsichtlich der Bruttolöhne
und –gehälter pro unselbständig Beschäftigtem ist Wien mit 39.384
Euro Top gegenüber dem Schlusslicht Burgenland mit 27.234 Euro. Wien
liegt damit deutlich über dem österreichischen Durchschnitt von 32.777
Euro. Weiters führt Wien mit 650.051 Euro auch hinsichtlich der Betriebserlöse
pro Beschäftigtem insgesamt deutlich vor Vorarlberg (439.842 Euro)
und Salzburg (417.329 Euro), bei einem Österreichschnitt von 408.144
Euro.
Bei der Abfrage, Auswertung und Interpretation der
einzelnen Daten, ersuchen wir Sie auch die Besonderen Hinweise zu den Daten (Reiter „Hinweise/Hilfe“)
zu beachten. Detaillierte Ergebnisse und Informationen zu einzelnen
Statistiken erhalten Sie im Zweig Statistiken.
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Letzte Änderung am 15.11.2021