Pressemitteilung: 12.521-112/21

Wien, 2021-05-20 – In den ersten drei Monaten des Jahres 2021 wurde die österreichische Staatsbürgerschaft an 2.402 Personen verliehen, darunter an 336 Personen mit Wohnsitz im Ausland. Damit gab es laut Statistik Austria um 2,0% weniger Einbürgerungen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (2.451 Einbürgerungen). Der seit dem Jahr 2020 beobachtbare Trend sinkender Einbürgerungszahlen setzt sich demnach vorläufig fort. Mehr als die Hälfte der Einbürgerungen im 1. Quartal 2021 entfiel auf Frauen (54,3%), der Anteil der Minderjährigen (unter 18 Jahren) betrug 31,1%. Fast ein Drittel der eingebürgerten Personen wurde bereits in Österreich geboren (744 bzw. 31,0%). Etwa die Hälfte (49,9%) der neuen Österreicherinnen und Österreicher waren vor der Einbürgerung Staatsangehörige von acht Staaten: Serbien (235), Türkei (201), Bosnien und Herzegowina (186), Kosovo und Israel (je 127), Vereinigte Staaten (125), Russische Föderation (114) oder Deutschland (83).

In fünf Bundesländern wurden im 1. Quartal 2021 mehr Personen eingebürgert als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die relativen Zuwächse waren am deutlichsten im Burgenland (+412,5% auf 41 Eingebürgerte), gefolgt von Tirol (+65,8% auf 184), Kärnten (+15,5% auf 119), sowie Salzburg (+9,6% auf 125) und Vorarlberg (+6,3% auf 102). Weniger Einbürgerungen als im gleichen Vorjahreszeitraum erfolgten in Wien (-30% auf 690 Personen), in Oberösterreich (-29,1% auf 292), in der Steiermark (-16,7% auf 174) und in Niederösterreich (-16,5% auf 339).

Mehr als zwei Drittel aller Einbürgerungen im 1. Quartal 2021 erfolgten bei Erfüllung aller anderen Voraussetzungen aufgrund eines Rechtsanspruchs (1.664 Personen bzw. 69,3%). Darunter wurden 969 Personen nach mindestens sechsjährigem Wohnsitz in Österreich und aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen eingebürgert (z. B. nachgewiesene Deutschkenntnisse und nachhaltige Integration, EWR-Staatsangehörigkeit, Geburt in Österreich oder asylberechtigt – §11a, Abs. 4, Abs. 6 sowie Abs. 7), 356 politisch Verfolgte und deren Nachkommen (§58c, Abs. 1 (11 Personen), §58c, Abs. 1a und 1b (345 Personen), 135 Personen aufgrund der Ehe mit einem Österreicher bzw. mit einer Österreicherin (§11a, Abs. 1 und Abs. 2) sowie 108 Personen aufgrund eines mindestens 15-jährigen Wohnsitzes in Österreich und nachhaltiger Integration (§12, Abs. 1, Z. 1). Weitere 199 Personen erhielten die Staatsbürgerschaft im Ermessen (8,3%), darunter 178 Personen nach mindestens zehnjährigem Wohnsitz (§10, Abs. 1). Unter dem Titel Erstreckung der Verleihung wurden 69 Ehegatten (§16) sowie 470 Kinder (§17) eingebürgert.

Detaillierte Ergebnisse sowie weitere Informationen zu den Einbürgerungen finden Sie auf unserer Webseite.

Informationen zur Methodik, Definitionen: Die Statistik der Einbürgerungen basiert auf den Angaben aus den rechtskräftigen Bescheiden der Ämter der Landesregierungen Österreichs über die Verleihung der Staatsbürgerschaft und wird im Auftrag des Bundesministeriums für Inneres durchgeführt. Die Statistik der Einbürgerungen dokumentiert sämtliche durch Willenserklärung des Erwerbers und nachfolgenden Behördenakt bewirkte Arten des Erwerbs der Staatbürgerschaft nach StbG 1985, idF Novelle 2019 (§§ 10 bis 17, 25, 57, 58c und 64a), nicht hingegen die automatischen Erwerbsarten wie Geburt oder Legitimation eines nichtehelichen Kindes. Die Einbürgerungsstatistik umfasst sowohl Einbürgerungen von in Österreich als auch von im Ausland wohnhaften Personen. Bei den seit Inkrafttreten der Novelle 2019 am 1.9.2020 möglichen Einbürgerungen von Nachkommen politisch Verfolgter (§58c Abs. 1a und 1b) gilt wie bei §58c Abs. 1 als „statistisches Wirkungsdatum der Einbürgerung“ das Bescheid-Ausstellungsdatum und nicht das Datum des Einlangens der Anzeige bei der Behörde.

Rückfragen zum Thema beantwortet in der Direktion Bevölkerung, Statistik Austria:  
Anita MIKULASEK, Tel.: +43 1 71128-7275 bzw. demographie@statistik.gv.at

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©  STATISTIK AUSTRIA, Letzte Änderung am 20.05.2021

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