Dies ist eine archivierte
Pressemitteilung vom 14. Jänner 2022.
Sie gibt den Stand von damals wieder und wird an dieser Stelle nicht
aktualisiert.
Tabellen mit wöchentlich aktualisierten Zahlen zu Gestorbenen finden
Sie auf unserer Webseite.
Pressemitteilung:
Mehr als 90.000 Sterbefälle im Jahr 2021;
Lebenserwartung bleibt unter dem Niveau vor Pandemie-Beginn
Wien, 2022
Berücksichtigt man die gestiegene Bevölkerungszahl
und Veränderungen in der Altersstruktur, so wären im Jahr 2021 aber
auch ohne Corona-Pandemie etwas mehr Sterbefälle als in den Jahren
2015 bis 2019 zu erwarten gewesen. Im Rahmen der Hauptvariante der von
Statistik Austria im Herbst 2019 – also vor Beginn der Pandemie –
erstellten Bevölkerungsprognose wurden für das Jahr 2021 insgesamt
"2021 sind in Österreich mehr Menschen verstorben als im Schnitt der letzten fünf Jahre vor Ausbruch der Pandemie und auch mehr als aufgrund der Alterung der Bevölkerung zu erwarten gewesen wäre: Im zweiten Corona-Jahr lag die Sterblichkeit nach derzeitigem Stand um 8,7% über dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 und um 5,7% über der vor der Corona-Pandemie prognostizierten Zahl der Sterbefälle für 2021", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
Die vorliegenden Daten ermöglichen nun auch eine erste vorläufige Schätzung der Lebenserwartung des Jahres 2021. Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie liegt die durchschnittliche Lebenserwartung für Männer bei 78,8 Jahren und für Frauen bei 83,8 Jahren. Gegenüber dem Vorjahr ging die Lebenserwartung bei Männern leicht zurück (2020: 78,9 Jahre), während sie bei Frauen geringfügig anstieg (2020: 83,7 Jahre). Bei beiden Geschlechtern liegt die Lebenserwartung jedoch merklich unter dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie (2019: 79,5 Jahre bei Männern und 84,2 Jahre bei Frauen).
Ein Blick auf die vorläufige Zahl
der Sterbefälle nach einzelnen Kalenderwochen zeigt, dass in
der letzten Woche des Jahres 2021 (52. Kalenderwoche von 27. Dezember
2021 bis 2. Jänner 2022) insgesamt
Die altersstandardisierte
Sterberate, bei der die Zahl der Sterbefälle anhand einer Standardbevölkerung
um die Altersstruktur der Bevölkerung bereinigt wird, lag in der 50. Kalenderwoche
2021 (13. bis 19. Dezember 2021) über dem Niveau der gleichen Kalenderwoche
im Durchschnitt der letzten fünf Jahre vor Beginn der Corona-Pandemie,
aber unter dem Vorjahreswert, der durch die zweite Pandemie-Welle geprägt
war. Würde die Altersstruktur Österreichs der Standardbevölkerung
von Eurostat entsprechen, wären in der 50. Kalenderwoche 2021 rund 21
von
Weitere Informationen zu Sterbefällen finden Sie auf unserer Webseite, wo auch eine interaktive Web-Applikation – der Atlas der Sterbefälle – die Entwicklung und regionale Verteilung grafisch anschaulich darstellt. Detaillierte Ergebnisse können im Open-Data-Bestand von Statistik Austria abgerufen werden.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Statistik Austria verarbeitet alle
von den Personenstandsbehörden gelieferten Sterbefälle. Innerhalb
der geplanten Veröffentlichungsfrist stehen Statistik Austria jedoch
noch nicht alle Sterbefälle zur Verfügung. Daher werden die zu erwartenden
Sterbefälle der jeweils aktuellsten zwei Wochen geschätzt. Dafür
werden die Erfahrungswerte zurückliegender Jahre genutzt, um die verzögerten
Meldungen in den Zahlen methodisch bestmöglich zu berücksichtigen.
Das zugrundeliegende Schätzmodell wird regelmäßig evaluiert und gegebenenfalls
angepasst. Es handelt sich jedenfalls um vorläufige Ergebnisse, die
einer Unsicherheit unterliegen, d. h. die endgültigen Werte der Sterbefälle
in den jeweils aktuellsten beiden Wochen können sowohl geringfügig
höher als auch geringfügig niedriger sein. Der Anteil an eingelangten
Meldungen liegt aber in allen Wochen, für die Ergebnisse veröffentlicht
werden, bei zumindest 90% aller Todesfälle für diese Woche.
Sterbefälle von in Österreich wohnhaften Personen, die sich im Ausland
ereignet haben, sind sowohl in den aktuellen vorläufigen Ergebnissen
als auch in den Vergleichszahlen nicht enthalten.
Die altersstandardisierte Sterberate
gibt an, wie viele Sterbefälle aufgrund der jeweils herrschenden Sterblichkeitsverhältnisse
auf
Die für ein Kalenderjahr berechnete Lebenserwartung
bei der Geburt gibt an, wie viele Jahre ein neugeborenes Kind im Durchschnitt
leben würde, wenn sich die im Kalenderjahr beobachteten altersspezifischen
Sterberaten in Zukunft nicht mehr ändern würden. Im Rahmen der Schätzung
der Lebenserwartung 2021 wurde der zu erwartende Effekt durch die noch
ausstehenden Nachmeldungen sowie im Ausland verstorbene Personen berücksichtigt,
so dass die Ergebnisse mit den vorangegangenen Jahren vergleichbar sind.
Rückfragen zum Thema beantwortet das Demographie-Team in der Direktion Bevölkerung, Statistik Austria: demographie@statistik.gv.at
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