Die Gesamtzahl der Privathaushalte wird künftig in
allen Bundesländern gegenüber dem Basiszeitpunkt 2011 der vorliegenden
Prognose wachsen, allerdings unterschiedlich stark und zum Teil nicht
über den gesamten Prognosezeitraum bis 2080. Über dem Bundesdurchschnitt
Im darauffolgenden Projektionszeitraum bis zum Jahr
2080 verschiebt sich das Bild leicht. Insbesondere werden die Haushaltszahlen
dann nicht mehr in allen Bundesländern über die gesamte Periode zunehmen.
In Kärnten sinken die Haushaltszahlen im Zeitraum 2043 bis 2069 und
in der Steiermark von 2050 bis 2064. Dies ist eine unmittelbare Folge
der langfristigen Bevölkerungsentwicklung in diesen Bundesländern:
So wird die Bevölkerungszahl in Kärnten in naher Zukunft wieder sinken.
Im Jahr 2080 wird die Zahl der Privathaushalte schließlich in allen
Bundesländern höher sein als 2011; die Spannweite reicht von
Differenziert nach Ein- und Mehrpersonenhaushalten wird auch in Zukunft die Zahl der allein lebenden Menschen überdurchschnittlich stark steigen. 2030 wird die Zahl der Einpersonenhaushalte österreichweit mit 1,66 Mio. um 25,1% größer sein als mit 1,32 Mio. im Basisjahr 2011. Dies hängt in erster Linie nicht nur mit einer fortschreitenden Individualisierung und den zunehmenden Trennungshäufigkeiten von Paaren zusammen. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung sind die Alterung der Bevölkerung und damit zusammenhängend ein starker Anstieg der nach dem Tod des Partners oder der Partnerin, aber auch nach einer Scheidung alleinlebenden Menschen.
In Vorarlberg steigt die Zahl der Einpersonenhaushalte
gegenüber der Registerzählung 2011 bis 2030 um 36,8%. Auch in den
Bundesländern Tirol
In der Mitte des Jahrhunderts wird die Zahl der Einpersonenhaushalte
in den meisten Bundesländern stagnieren bzw. wiederum leicht sinken.
Danach ist in allen Bundesländern außer Kärnten mit einer weiteren
Zunahme der „Singlehaushalte“ zu rechnen. Österreichweit steigt
die Zahl bis 2080 gegenüber dem Basisjahr 2011 um 48,8% auf 1,97 Mio.
an. In Vorarlberg hingegen wird sie dann um mehr als zwei Drittel
Die Zahl der Mehrpersonenhaushalte wird bundesweit
über den gesamten Projektionszeitraum bis 2080 zunehmen; dies gilt
abermals nicht für alle Bundesländer. Bei der Registerzählung 2011
wurden in Österreich 2,33 Mio. Mehrpersonenhaushalte ermittelt, 2020
waren es 2,46 Mio. Im Jahr 2030 werden es gemäß der vorliegenden Modellrechnung
2,55 Mio. Einheiten sein
Die Bundeshauptstadt Wien im Osten sowie Tirol und
Vorarlberg im Westen Österreichs werden gemäß der Neudurchrechnung
bis 2030 die stärksten Zuwächse an Mehrpersonenhaushalten und somit
über dem Bundesdurchschnitt liegende Zuwachsraten verzeichnen. Die
Rangliste wird von Wien
Bis 2080 wird das stärkste Wachstum an Mehrpersonenhaushalten
weiterhin Wien
Diese Prognose wurde von Statistik Austria im Auftrag der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) erstellt. Auch auf kleinräumiger Ebene zeigt sich: Die Zahl der Privathaushalte wird in den kommen-den Jahrzehnten fast überall in Österreich wachsen. Die wenigen Prognoseregionen mit sinkenden Haushaltszahlen sind einige periphere Regionen mit hoher Abwanderung und dadurch bedingt auch zusätzlicher starker Alterung, aber auch die Wiener Gemeindebezirke Innere Stadt und Hietzing. Insgesamt sind es sieben Prognoseregionen, in denen es nach der aktuellen Vorausschätzung 2030 weniger Privathaushalte geben wird als 2014.
In jenen Regionen hingegen, in denen die Bevölkerungszahl künftig noch stark zunehmen wird, wird auch die Zahl der Haushalte weiterhin stark wachsen. Die stärksten Anstiege sind nahezu ausschließlich im näheren sowie etwas weiter entfernteren Umland der großen Städte (Wien, Graz, Linz) zu erwarten, aber auch in einigen Regionen der Bundesländer Vorarlberg und Tirol.