Seit Anfang der 1970er Jahre wird die Bevölkerungsentwicklung
in Österreich nahezu ausschließlich durch Wanderungsbewegungen bestimmt,
da Geburten und Sterbefälle sich (mehr oder weniger) weitgehend die
Waage halten. Da sich sowohl die internationalen Wanderungen mit dem
Ausland als auch die Binnenwanderungen innerhalb Österreichs sehr ungleich
verteilen, ergeben sich regional sehr unterschiedliche Auswirkungen
der Migration. Wanderungsgewinnen in den größeren Städten und ihrem
Umland stehen dabei Wanderungsverluste in peripherer gelegenen Gebieten
gegenüber.
Im Jahr 2020 wurden insgesamt 1.014.094 Wanderungsfälle
registriert, das sind um rund 44.600 Fälle weniger als 2019. Es ist
davon auszugehen, dass sich aufgrund der Covid-19 Pandemie die Mobilität
der Menschen reduziert hat. Über drei Viertel der Wanderungsfälle
2020 (781.472 Fälle bzw. 77%) waren Binnenwanderungen innerhalb Österreichs,
während 23% aller Wanderungsbewegungen des Jahres 2020 (232.622 Fälle)
über die Staatsgrenze verlief. Aus der Zahl von 136.343 Zuzügen aus
dem Ausland und 96.279 Wegzügen in das Ausland ergab sich für das
Jahr 2020 eine Netto-Zuwanderung von 40.064 Personen.
Die Zahl der Binnenwanderungen in Österreich (781.472
Fälle) lag 2020 um etwa 17.000 Wanderungen unter dem
Wert des Vorjahres (2019: 798.420). Der größte Teil der Binnenwanderungen
verlief über kurze Distanzen, denn in rund 54% der Fälle handelte
es sich um Umzüge innerhalb einer Gemeinde. Nur rund 15% aller Binnenwanderungen
verliefen über Bundesländergrenzen hinweg.