Die Forstwirtschaft sah sich im Jahr 2020 mit einer Reihe von ökologischen und ökonomischen Herausforderungen konfrontiert: klimabedingte Kalamitätsereignisse forderten erneut hohe Schadholzmengen; der Holzmarkt war im Jahresverlauf auf Grund des Überangebots an Schadholz und voller Lagerbestände gesättigt; die Holzindustrie drosselte ihre Nachfrage nach Frischholz, der Einschlag und die Holzpreise gingen im Jahresverlauf stark zurück. Erst gegen Jahresende erholten sich Holzmarkt und Preise mit der besseren Konjunkturlage wieder. Im Vorjahresvergleich sank der Produktionswert des forstwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs lt. vorläufigen Berechnungen um 13,4%. In der Folge waren auch Wertschöpfung und Einkommen der heimischen Forstwirtschaft stark rückläufig.
Der Produktionswert des forstwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs
belief sich 2020 auf rd. 1,7 Mrd. Euro. Davon entfielen 80,6% auf die Produktion
forstwirtschaftlicher Güter (Forstbaumpflanzen, Zuwachs von Waldbäumen,
Sägerundholz, Industrierundholz und Rohholz für die energetische Nutzung)
und 19,4% auf sonstige Güter und Dienstleistungen (forstwirtschaftliche
Dienstleistungen, nicht trennbare Nebentätigkeiten und andere Produkte).
Bei einem Holzeinschlag von 16,8 Mio. Erntefestmetern ohne Rinde
Die Vorleistungen der Forstwirtschaft beliefen sich auf rd. 1 Mrd. Euro
Die Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen (diese errechnet
sich aus dem Produktionswert des forstwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs
abzüglich der Vorleistungen) sank um 15%. Bei der Nettowertschöpfung zu Herstellungspreisen, d.h. nach Abzug
der Abschreibungen, betrug der Rückgang 19,6% und beim Faktoreinkommen 17,4%. Noch deutlich stärkere Einbußen gab
es beim Nettounternehmensgewinn
Ausführlichere Informationen entnehmen Sie bitte dem Schnellbericht „Forstwirtschaftliche Gesamtrechnung für Österreich 2020“.
Die Forstwirtschaftliche Gesamtrechnung ist ein Satellitenkonto
zum System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen, das auf den Wirtschaftsbereich
Forstwirtschaft abstellt. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Analyse des
Produktionsprozesses in der Forstwirtschaft und des darin erzielten
Primäreinkommens. Die FGR wurde in Österreich im Jahr 2001 entsprechend
den Vorgaben des Eurostat-Handbuchs zur landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen
Gesamtrechnung LGR/FGR 97 (Rev.
Den dargestellten Berechnungen der Forstwirtschaftlichen Gesamtrechnung liegt die mit Anfang Juli 2021 verfügbare Datenbasis zugrunde. Da zu diesem Zeitpunkt einige Ausgangsdaten der FGR noch nicht verfügbar bzw. teilweise noch nicht endgültig waren, handelt es sich um vorläufige Ergebnisse.
Der Schwerpunkt der forstlichen Erzeugung Österreichs liegt in Niederösterreich, der Steiermark, Oberösterreich und Kärnten. 2020 wurden vom Produktionswert des forstwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs in der Höhe von rd. 1,7 Mrd. Euro 25% in Niederösterreich und 24% in der Steiermark erzielt. Die Anteile Oberösterreichs und Kärntens beliefen sich auf 16,2% bzw. 14%. Tirol trug 8,8%, Salzburg 6,3%, das Burgenland 3,7%, Vorarlberg 1,9% und Wien 0,2% bei.
Im Vorjahresvergleich verzeichneten alle Bundesländer
mit der Ausnahme von Tirol
Die forstliche Bruttowertschöpfung war ebenfalls in Wien
Ausführlichere Informationen entnehmen Sie bitte dem Schnellbericht „Forstwirtschaftliche Gesamtrechnung nach Bundesländern 2019“.
In Ergänzung zur Forstwirtschaftlichen Gesamtrechnung (FGR) für Österreich stellt die regionale FGR Daten über die wirtschaftliche Lage in der Forstwirtschaft auf Ebene der Bundesländer bereit. Sie zeigt regionale Disparitäten auf und liefert Informationen über den Beitrag der einzelnen Bundesländer zum Gesamtproduktionswert bzw. zur Wertschöpfung in der heimischen Forstwirtschaft.
Die Ergebnisse der regionalen FGR für ein bestimmtes Berichtsjahr werden jeweils im Oktober des Folgejahres veröffentlicht. Bei den gegenständlichen Daten für 2020 handelt es sich um vorläufige Ergebnisse, welche mit dem Stand der nationalen FGR vom Juli 2021 konsistent sind.