Pressemitteilung: 12.478-069/21
Wien, 2021-03-30 –
Im Februar 2021 erreichte der Erzeugerpreisindex
für den Produzierenden Bereich (EPI 2015) laut Statistik Austria
103,1 Punkte (2015=100) und erhöhte sich somit gegenüber Februar 2020
um 0,9%. Im Jänner 2021 und Dezember 2020 war die Jahresveränderungsrate
noch bei -0,3% bzw. -1,0% gelegen. Damit kam es im Februar 2021 zu einer
Trendwende in der Erzeugerpreisentwicklung. Erstmals seit Mai 2019 (+0,6%)
wurde wieder ein Preiszuwachs für Erzeugnisse des Produzierenden Bereichs
beobachtet. Im Vergleich zum Vormonat Jänner 2021 legte der Index um
0,8% zu (siehe Tabelle).
Vorleistungsgüter um 1,6% teurer, Energiepreise
erhöhten sich um 0,6%
Der Indexanstieg im Februar 2021 (+0,9%) war vorwiegend
geprägt von den Preisanstiegen für Vorleistungsgüter,
die im Schnitt um 1,6% gegenüber dem Vorjahresmonat anzogen. Bereits
im Jänner 2021 konnte hier ein Plus von 0,5% beobachtet werden (Dezember
2020: -0,7%). Damit hat sich die Preisdynamik für Vorleistungsgüter
weiter beschleunigt. Ausschlaggebend im Februar 2021 waren markante
Teuerungen im Bereich "Metallerzeugung und -bearbeitung" (+4,8%).
Im Jahresabstand erhöhten sich die Preise für "Nichteisen-Metalle
und Halbzeug daraus" (+9,6%) am stärksten. Die Produktgruppe "sonstige
Erzeugnisse der ersten Bearbeitung von Eisen und Stahl" verteuerte
sich um 4,0%. Im Bereich der chemischen Industrie verzeichnete die Produktgruppe
"chemische Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen,
Kunststoffe in Primärform und synthetischer Kautschuk in Primärform"
eine deutliche Preiserhöhung (+4,9%) gegenüber dem Vorjahresmonat
(Jänner 2021: +0,5%, Dezember 2020: -6,6%). Verbilligungen gab es bei
den Vorleistungsgütern hingegen für die Produktgruppen "elektronische
Bauelemente und Leiterplatten" (-2,4%) sowie für "Holz- und
Zellstoff, Papier, Karton und Pappe" (-1,9%).
Einen Aufwärtstrend verzeichneten im Februar 2021
die Energiepreise, die gegenüber dem
Vorjahresmonat um 0,6% anstiegen. In den Monaten Jänner 2021 (-2,9%)
und Dezember 2020 (-3,8%) lagen die jährlichen Veränderungsraten noch
im Minus. Die deutliche Abnahme der Preisrückgänge für "Mineralölerzeugnisse"
und die Preisanstiege für "elektrischen Strom und Dienstleistungen
der Elektrizitätsversorgung" (+4,8%) waren maßgeblich verantwortlich
für die Trendumkehr.
Die Preise für Investitionsgüter
lagen im Februar 2021 durchschnittlich um 0,7% über dem Niveau des
Vorjahresmonats (Jänner 2021: +0,6%, Dezember 2020: +0,6%). Speziell
die Preiserhöhungen für "land- und forstwirtschaftliche Maschinen"
(+3,6%), "Kraftwagen und Kraftwagenmotoren" (+1,6%) sowie
für "sonstige nicht wirtschaftszweigspezifische Maschinen"
(+0,8%) ließen den Index für Investitionsgüter anwachsen. Die Preise
für "Teile und Zubehör für Kraftwagen" (-0,7%) dagegen sanken
im Jahresabstand.
Konsumgüter registrierten
im Februar 2021 eine leichte Zuwachsrate von 0,1% (Jänner 2021: +0,2%,
Dezember 2020: ±0,0%). Die höchsten Preisanstiege im Lebensmittelsektor
gab es für die Produktgruppe "pflanzliche und tierische Öle und
Fette" (+17,5%). "Milch und Milcherzeugnisse" verteuerten
sich gegenüber dem Vergleichszeitraum um 2,1%. Rückläufig entwickelten
sich hingegen die Preise für "haltbar gemachtes Fleisch und Fleischerzeugnisse"
(-5,4%).
Preisanstieg um 0,8% gegenüber Jänner 2021
Im Monatsabstand stieg der Erzeugerpreisindex insgesamt
um beachtliche 0,8% an. Starke Erhöhungen verzeichneten die Preise
in den Bereichen "Herstellung von chemischen Erzeugnissen"
(+2,7%), "Metallerzeugung und -bearbeitung" (+2,2%) sowie "Herstellung
von Gummi- und Kunststoffwaren" (+1,7%). Gegenüber dem Vormonat
Jänner 2021 gingen dagegen die Preise im Bereich "Herstellung
von Leder, Lederwaren und Schuhen um 0,3% zurück.
Detaillierte Ergebnisse bzw. weitere Informationen
zum Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich finden Sie auf
unserer Webseite.
Informationen
zur Methodik, Definitionen: Im Basisjahr einer Indexperiode wird
die durchschnittliche Jahresmesszahl auf 100 normiert. Die Indexreihe
wird mit dem Basisjahr bezeichnet, d. h. die durchschnittliche Messzahl
des Index der Erzeugerpreise für den Produzierenden Bereich 2015 beträgt
100,0 im Jahr 2015.
Die Indexwerte und Veränderungsraten für Wirtschaftszweige bzw. Gütergruppen
mit weniger als drei auskunftsgebenden Meldern unterliegen der Geheimhaltung.
| Basisjahr 2015 | %
Vormonat/
-periode | %
Vorjahresmonat/
-periode |
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2020 | Jänner | 102,6 | 0,2 | -0,3 |
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| Februar | 102,2 | -0,4 | -0,7 |
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| März | 101,3 | -0,9 | -1,5 |
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1. Quartal
2020 | | 102,0 | -0,3 | -0,9 |
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| April | 100,5 | -0,8 | -2,4 |
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| Mai | 100,1 | -0,4 | -2,6 |
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| Juni | 100,3 | 0,2 | -2,1 |
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2. Quartal
2020 | | 100,3 | -1,7 | -2,3 |
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1. Halbjahr
2020 | | 101,2 | - | -1,6 |
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| Juli | 100,4 | 0,1 | -2,1 |
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| August | 100,4 | 0,0 | -1,9 |
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| September | 100,5 | 0,1 | -1,8 |
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3. Quartal
2020 | | 100,4 | 0,1 | -2,0 |
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| Oktober | 100,7 | 0,2 | -1,5 |
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| November | 101,0 | 0,3 | -1,4 |
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| Dezember | 101,4 | 0,4 | -1,0 |
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4. Quartal
2020 | | 101,0 | 0,6 | -1,3 |
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Jahresdurchschnitt
2020 insgesamt | | 101,0 | - | -1,6 |
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2021 | Jänner * | 102,3 | 0,9 | -0,3 |
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| Februar
* | 103,1 | 0,8 | 0,9 |
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Letzte Änderung am 30.03.2021